Stadtentwicklung und Wohnen

Königswinter wird in der Zukunft wachsen und sich verändern, diesen Wandel in Berg und Tal wollen wir GRÜNE aktiv gestalten. Wir setzen uns ein für die behutsame Weiterentwicklung unserer gewachsenen Strukturen unter Berücksichtigung sozialer, landschaftlicher, klimaschützender und kultureller Aspekte. Wir wollen ein Königswinter, dass für Alle da ist, mit lebendigen, familien-, kinder- und seniorenfreundlichen Stadtteilen und Dörfern. Hierzu braucht es mehr als rasant anwachsenden Wohnraum auf der grünen Wiese. Wir brauchen eine Vielfalt an Wohnraum für verschiedene Lebensformen, mehr ÖPNV, ein vielfältiges Betreuungs- und Bildungsangebot, mehr Sport- und Freizeitflächen und den Erhalt unserer schützenswerten Wald- und Grünflächen. Für diese Entwicklung braucht es Gestaltungsspielraum, durch eine aktive Stadtentwicklungspolitik sowie eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Bodenpolitik.

Wir setzen uns dafür ein, dass:

  • städtische Flächen in städtischer Hand bleiben und gezielt neue Flächen angekauft werden, damit auch zukünftigen Generationen Spielräume in der Gestaltung unserer Stadt erhalten bleiben
  • das kommunale Erbbaurecht priorisiert für die Vergabe unserer städtischen Grundstücke eingesetzt wird, um Bodenspekulationen zu verhindern und unserer Stadt langfristig eine Einnahmequelle über die Erbpachtzinsen zu ermöglichen
  • städtische Grundstücke nicht mehr nach Höchstpreis verkauft werden sondern über Konzeptvergaben. Ein Vergabeverfahren für Grundstücke, bei dem Grundstücke mithilfe von transparent festgelegten Qualitätskriterien an Projektträger mit besonders nachhaltigen, innovativen und sozialen Konzepten veräußert werden
  • das kooperative Baulandmodell weiterentwickelt wird, sodass alle Investoren bei Projekten von mehr als 20 Wohneinheiten verbindlich mindestens 40 % sozial geförderten Wohnungsbau realisieren müssen
  • unsere bestehenden Wohngebiete im Tal- und Bergbereich maßvoll nachverdichtet werden und vorhandene Baulücken geschlossen werden
  • Quartiere mit einer integrierten Mischung von Wohnen und Arbeiten geschaffen werden. Beispielsweise durch die Aufstockung von Supermärkten mit Wohneinheiten oder die Überbauung von Lagerhallen und Parkflächen
  • Autofreie Wohnkonzepte gefördert werden, bei denen eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr im Fokus steht und eine ausreichende Anzahl an überachten und sicheren Fahrradabstellplätzen zur Verfügung steht. Hierfür ist die Stellplatzordnung so zu ändern, dass die Schaffung autofreien Wohnraums nicht am Mangel an PKW-Stellplätzen scheitert
  • bei städtischen Neubauten sind die aktuell geltenden gesetzlichen Effizienzstandards zu übertreffen und es soll verstärkt auf nachwachsende und recyclebare Baustoffe gesetzt werden. Dabei sollte Holz als besonders umweltfreundlicher Rohstoff verstärkt Beachtung finden. Privaten Bauherren und Investoren steht die Stadtverwaltung hierbei beratend zu Seite.
  • klimafreundliche Fassaden- und Dachbegrünungen auf allen städtischen Gebäuden angelegt werden. Privaten Bauherren und Investoren steht die Stadtverwaltung auch hier bei der Umsetzung beratend zur Seite
  • Wohnraum in Königswinter nicht zweckentfremdet wird, beispielsweise für die Kurzzeitvermietung über Airbnb. Dies wollen wir über eine neu einzuführende Zweckentfremdungssatzung sicherstellen
  • die Entwicklung unserer Stadt gemeinsam mit der Region geplant und abgestimmt wird, denn eine gelungene Entwicklung unseres Wohn- und Lebensraumes macht nicht an der Stadtgrenze halt