Wir wollen die Chancen und Risiken der Digitalisierung nicht einfach nur auf uns zukommen lassen. Stattdessen ist die digitale Transformation als konkrete und drängende Entwicklungsaufgabe zu verstehen, die aktiv und gemeinsam mit der Wirtschaft und den Trägern des gesellschaftlichen Lebens angegangen werden muss. Dazu wollen wir erreichen, dass die Stadt Königswinter eine kommunale digitale Agenda erarbeitet. Darin sollen die verschiedenen Handlungsfelder kommunaler Digitalisierung identifiziert werden (Infrastruktur, Bildung, Verwaltung, Handel/Tourismus, Verkehr, Teilhabe, etc.). Ein Leitbild und konkrete Entwicklungsziele sind zu erarbeiten, mögliche Wege und Maßnahmen anhand von Best-Practice Beispielen zu überprüfen und konkrete Umsetzungen anzugehen. Dafür nötige Haushaltmittel wären wichtige Investitionen in unsere Zukunftsfähigkeit.
Insbesondere die Großthemen Breitbandausbau, Digitalisierung und Öffnung der Verwaltung (eGovernment, Open Government), Digitalisierung der Schulen und die Öffnung und Vernetzung von Daten (Open Data, Open Standards, Open Source) sind hier mit den Planungen auf Kreis-, Landes- und Bundesebene zu koordinieren. Zukunftsgewandte kleinere und mittlere Städte wie Moers oder Arnsberg zeigen aber schon seit Jahren, was man auch als Kommune selbst tun kann, um im Wettbewerb der Standorte angesichts globaler Herausforderungen gut aufgestellt zu sein. Hier wollen wir Anschluss finden und eine Agenda für ein zukunftsfähiges und attraktives Königswinter aufstellen, die neben den Großthemen auch kommunal umzusetzende Bereiche umfasst.
Die Coronakrise hat deutlich aufgezeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ebenso haben sich hier bereits erste konkrete Ansatzpunkte für Lösungen durch eine Vielzahl von cleveren Ideen gezeigt. Pragmatische Ansätze in der lokalen Wirtschaft, im Einzelhandel oder auch in den Schulen gilt es nun aufzugreifen und in die „Digitale Agenda für Königswinter“ einfließen zu lassen. Wir brauchen zukunftssichere Breitbandanbindung in jedem Haushalt, flächendeckende technische Ausstattungen an den Schulen (WLAN, eLearning-Plattformen, Smartboards etc.) und Kitas, sowie ausreichend Endgeräte für Kinder und Schüler*innen, auch auf Leihbasis, um allen die Teilhabe an digitaler Bildung zu ermöglichen. Lehrer und Betreuer sollten ihr Wissen digital vermitteln können. Schulen brauchen zukünftig auch „Digitale Hausmeister*innen“, die Lehrer*innen und Schüler*innen bei technischen Fragen zur Seite stehen.
Nicht zuletzt muss in allen Bereichen digitales Knowhow aufgebaut werden, Angebote der Stadt und der VHS sollten hier die Basis schaffen. Und die Stärkung von Home Office und die Unterstützung des lokalen Handels durch stärkeres Stadtmarketing auch im Onlinebereich machen auch den Mittelstand in Königswinter zukunftsfähig.